Die Aufräumerin in Berlin  

Wahrheiten können weh tun:
procrastinare, [lat. etwas vertagen oder verschieben]

Für viele Menschen scheint es zunehmend schwierig zu werden, die Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen.
Für berufstätige Eltern ist jeder Tag zu kurz, Alleinerziehende schaffen nur noch das Allernötigste, Singles haben tausend andere Dinge zu tun, Studenten sind der Selbstorganisation nicht gewachsen, Engagierte ordnen alles dem Job unter und Senioren verstehen die moderne Welt oftmals nicht mehr.

Die Folge: Dinge bleiben liegen, werden aufgeschoben und können dadurch zur Belastung werden.

Aus einem saloppen "Das mache ich morgen" wird über die Zeit ein kleinlautes "Das wollte ich eigentlich schon längst erledigt haben" bis zu einem stummen Verdrängen und Nicht-Vergessen. 

Für die einen reicht dann ein Impuls, ein guter Ratschlag, ein freundliches Wort, um endlich die Dinge anzugehen. Für immer mehr Menschen wird es aber zum ernsten Problem. Was früher oft als "Aufschieberitis" oder plump als "Faulheit" bezeichnet wurde, gilt heute als psychische Störung; im Einzelfall als psychische Krankheit. 

Unter "Prokrastinieren" verstehen Psychologen chronisches Aufschieben.

Abgesehen von denen, die ein positives Gefühl erleben, wenn sie alles in allerletzter Sekunde erledigen, sind die allermeistern Prokastinisten "Vermeidungsaufschieber". Eine Spirale aus Verdrängung, Angst und Blockade bestimmt ihr Verhalten: im Alltag, im Beruf, im Privatleben. 

Es gibt nur eine Lösung aus dem Teufelskreis: Die Dinge anzugehen, anstatt sie aufzuschieben. Am besten mit professioneller Unterstützung und persönlicher Hilfe.

Keine Lösung ist, die beliebtesten Irrtümer und Ausreden gelten zu lassen.